Wintertipps gegen Unterkühlung
Wie man eine Störung des Wärmehaushalts vermeidet und was man tun sollte, wenn doch eine Unterkühlung eintritt.
Der Winter ist da, wenn auch stark verspätet, mit Minusgraden. Wer sich nicht schützt, kühlt aus! Wenn die Körperkerntemperatur unter 35 Grad sinkt, kommt es zur Unterkühlung. DRK-Bundesarzt Professor Dr. Peter Sefrin. erklärt: "Das kann Menschen, die in kalte Gewässer stürzen, genauso passieren wie angetrunkenen Partygängern oder Kindern und Senioren, die sich zulange im Freien aufhalten und dabei einer feuchtkalten Witterung mit starkem Wind ausgesetzt sind." Eine gleichmäßige Temperatur um die 37 Grad ist für den Menschen lebensnotwendig.
Richtige Kleidung und Bewegung sorgen für Wärme
Ganz entscheidend, um eine Unterkühlung zu vermeiden ist eine den Wetterverhältnissen angepasste Kleidung. Am besten ist der sogenannte Zwiebellook, bei dem Kleidungsstücke in mehreren Schichten übereinander getragen werden. Körperliche Bewegung fördert überdies die Durchblutung und hält die Muskeln warm. Nasse Kleidung muss so schnell wie möglich gewechselt werden. Vor allem Kinder sollten im Winter beim Aufenthalt im Freien immer trockene Füße haben und eine Kopfbedeckung tragen - denn der Kopf hat einen großen Anteil an der Körperoberfläche und kühlt ohne Schutz schneller aus.
Unterkühlt. Was tun?
Erste Anzeichen einer leichten Unterkühlung sind Unruhe, das sogenannte Kältezittern, eine gesteigerte tiefe Atmung und eine erhöhte Herzfrequenz. Die Haut wird dabei blass und kalt. Es schmerzt in Händen, Füßen und Knien. Der Betroffene ist anfänglich wie "aufgedreht", dann wird er aber zunehmend ruhiger. In diesem ersten Unterkühlungsstadium müssen Ersthelfer den Betroffenen sofort an einen warmen Ort bringen und ihn möglichst vom Körperstamm her langsam aufwärmen; gegebenenfalls die nasse Kleidung gegen trockene Kleidung tauschen, den Betroffenen warm zudecken - bestenfalls in eine Rettungsdecke hüllen. Hier ist es wichtig, dass die silberne Seite der Auflage nach innen zeigt – sie reflektiert die Körperwärme und stabilisiert so die Temperatur. Außerdem können gezuckerte warme Getränke angeboten werden. "Alkohol und Kaffee sind aber tabu", sagt DRK-Bundesarzt Sefrin. Ganz wichtig sei es hingegen den Rettungsdienst zu alarmieren.
Auf Babys und Kleinkinder achten!
Besonders Säuglinge müssen warm eingepackt werden. Sie kühlen sehr schnell aus, wenn sie nicht warm genug angezogen sind und beispielsweise im Freien im Kinderwagen schlafen oder wenn die Kleidung bei kalter Witterung feucht geworden ist. Babys können nämlich noch keine eigene Wärme durch Bewegung oder Kältezittern erzeugen. Aber auch Kleinkinder sind gefährdet – so kann es etwa in den Bergen beim Winterwandern oder Skifahren passieren, dass Kinder in der Rückentrage oder im Tragetuch auf dem Rücken der Eltern stark unterkühlen und in Lebensgefahr geraten. Da den Eltern durch die körperliche Bewegung schön warm ist, unterschätzen sie die Gefahr für ihr Kind. Bei Verdacht auf Unterkühlung sofort den Notruf 112 veranlassen und möglichst die Temperatur messen.
************************************************************* Textverwendung unter freundlicher Genehmigung des Rotkreuzmagazins