Katastrophenschutz: IDIRA Testtraining in Görlitz
Am 4. Oktober fand in Görlitz ein bi-nationales Ausbildungstraining im Rahmen eines Projekttestlaufs des europäischen Katastrophenhilfe-Projektes IDIRA statt.
Ca. 100 Einsatzkräfte aus DRK, Malteser, THW und Feuerwehr tainierten, unter den Augen von offiziellen Partnern des EU-Forschungsprojektes IDIRA. Im ersten Ausbildungsabschnitt probten sie das Einsatzgeschehen während eines fiktiven Hochwassers mit Chemieunfall. Mehrere Personen wurden dabei durch die Feuerwehr über die Neiße erst ans Ufer gebracht und anschließend in speziellen Zelten dekontaminiert. Die anschließende Ersthilfe und die Erfassung im Personenauskunftswesen leistete das Rote Kreuz. In einem zweiten Ausbildungsteil stand für polnische und deutsche Katastrophenschützer die Aufgabe der Suche nach vermissten Personen. Die Rettungshundestaffel des Kreisverbandes Görlitz sorgte für das Auffinden und polnische RK-Kräfte übernahmen die Bergung aus schwerzugänglichen Gebäuden.
In beiden Szenarien stand die Aufgabe, die im IDIRA-Forschungsprojekt entwickelten IT-Systeme unter realen Einsatzbedingungen anzuwenden. Neben einem gemeinsamen autonomen Netzwerk und WLAN-Verbindung kamen Tablets zum Einsatz, die es den jeweiligen Führungskräften ermöglichen jederzeit ein aktuelles Lagebild mit allen verfügbaren Informationen einsehen zu können. Im konkreten Fall hieß dies u.a. dass die polnische und deutsche Software des Personenauskunftswesens auf einer interoperablen Ebene zusammengeführt wurden. Die Abkürzung IDIRA steht für: Interoperabilität von Daten und Verfahren in multinationaler Katastrophenhilfe. An dem von der Europäischen Union geförderten Projekt arbeiten insgesamt 18 Organisationen aus 7 EU-Staaten mit. Ein weiterer Testlauf wird noch dieses Jahr in Griechenland stattfinden. Zuvor fand bereits ein Testlauf in Österreich statt.