Flüchtlingssozialarbeit – eine Aufgabe des DRK (in Sachsen)
Der DRK-Landesverband Sachsen führte am 11.12.2014 in der Landesgeschäftsstelle einen Fachtag zur Flüchtlingssozialarbeit durch.
Die Flüchtlingszahlen in Deutschland sind in 2014 enorm gestiegen. Aus immer mehr Krisenregionen flüchten die Menschen vor lebensbedrohenden Umständen und Unterdrückung. Zum Jahresende werden es erwartet 200.000 sein. Sachsen nimmt als Bundesland fünf Prozent dieser Flüchtlinge auf. Das DRK möchte seinen Teil dazu beitragen, um den Asylsuchenden einen menschenwürdigen Aufenthalt zu garantieren.
Der Fachtag stieß bei den vierzig Anwesenden - Vorstände unserer Kreisverbände als auch bei den Mitarbeiter/-innen der DRK-Migrationsarbeit und des Suchdienstes in Sachsen auf ungeteilt hohes Interesse. In den letzten Wochen hatten mehrere sächsische DRK Kreisverbände die soziale Betreuung von Flüchtlingen als neues Arbeitsfeld übernommen. Weitere Kreisverbände haben ihr Interesse an dieser wichtigen sozialen Aufgabe bekundet.
Flüchtlingssozialarbeit durch Verständniskultur verbessern
Die Tagung beleuchtete zum einen die gegenwärtige und perspektivische Situation bzgl. Migration und Flüchtlinge in Deutschland und Sachsen und zeigte das gesellschaftlich notwendige Handeln auf. Zum anderen bekräftigte der Fachtag, dass das DRK die Flüchtlingssozialarbeit als eine originäre Rotkreuz-Aufgabe ansieht. Eine qualitativ gute Flüchtlingssozialarbeit bedarf einer entsprechenden verbandlichen Infrastruktur. Die Fachtagsteilnehmer stimmten darin überein, dass es gilt, diese weiter aufzubauen bzw. im hauptamtlichen und ehrenamtlichen Sektor zu stärken. Dabei soll im Verband der Prozess der interkulturellen Öffnung noch weiter und zielstrebiger vorangetrieben werden. Eine wichtige Aufgabe, die dem DRK dabei erwächst, ist die Entwicklung einer Verständniskultur, die sensibel auf die menschlichen Schicksale und die daraus resultierenden besonderen individuellen Erschwernisse der Flüchtlinge reagiert. In diesem Prozess kann das DRK gesellschaftlich beispielgebend vorangehen. Für die Umsetzung dieser Zielsetzungen bot der DRK Landesverband Sachsen den Kreisverbänden seine Unterstützung an.
Zahlreiche Gastreferenten
Auf dieser für das DRK in Sachsen wegweisenden Veranstaltung waren profunde Experten als Gastredner geladen: Karl Bey (Referatsleiter im Sächsischen Sozialministerium) überbrachte die Grußworte der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration. Das komplexe Themenfeld der Asylpolitik und des Asylverwaltungshandelns wurde durch die Referenten: Reinhard Boos (Referatsleiter Ausländerangelegenheiten und Staatsangehörigkeit im Sächsischen Staatsministerium des Innern), Prof. Dr. Martin Gillo (Sächsischer Ausländerbeauftragter), Marko Schmidt (Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.) und Kerstin Becker (Referentin für Flüchtlings- und Migrationspolitik DRK-Generalsekretariat erschlossen.